Zum Inhalt springen

Wanderknigge: Wanderratgeber für Anfänger und alle die es interessiert

Viele Menschen fragen sich, was so toll daran sein soll, schwere Rucksäcke durch den Wald zu tragen, sich Blasen zu laufen und anstrengende Auf- und Abstiege zu meistern, nur um am Ende wieder da zu landen, wo man gestartet ist. Doch gerade in der Pandemiezeit ist der Wunsch nach mehr Natur bei vielen gewachsen und einige haben festgestellt, dass Wandern nicht gleich heißt, die Alpen zu überqueren.

Wandern gehen kann man auch einfach zwei oder drei Stunden ganz in der Nähe. Gerade Deutschland bietet mit seinen meist mittelgebirgigen und flachen Landschaften optimale Wanderstrecken und viele Wanderratgeber mit Informationen. Es muss auch nicht immer gleich der Premiumwanderweg sein. In Blogs wie unserem und auf den diversen Outdoorroutenplaner-, Navigations- und Tourenverzeichnis-Seiten und -Apps, die man so im Internet findet, entdeckt man unzählige kurze bis lange und leichte bis schwere Wanderwege – da ist für jeden das Richtige dabei!

 Wer wandert, tritt in Naturgemälde ein und entfernt sich vom Alltag!

Kondition und Fitness

Wandern kann jeder! Vorher einen Wanderratgeber zu lesen, ist dennoch ratsam. Wandern geht allein, mit Partner, Kindern, Freunden oder in Gruppen von gleichgesinnten, zum Beispiel über die zahlreichen Wandervereine. Die erste Frage, die man sich stellen muss: Wie schätzt ihr eure Kondition und Fitness ein? Die Schwierigkeit eines Wanderweges setzt sich aus der Länge des Weges, den Höhenmetern und dem Streckenprofil zusammen. Wer langsam wandert, kommt auf etwa 3 km in der Stunde. Für einen 9 km langen Wanderweg benötigt man dann also 3 Stunden. Aber Achtung: Höhenmeter verlängern die Gehzeit. Pro 100 Höhenmeter im Aufstieg rechnet man 10 bis 15 Minuten zusätzlich. Je steiler der Weg, umso langsamer geht es voran.

Auch macht es einen enormen Unterschied, ob man über Asphalt, Feldwege oder den wurzelübersäten, schlängelnden, schmalen Waldweg geht. Gefälle hingegen beschleunigt euer Tempo. Weil gegen Ende die Kondition oft etwas nachlässt, ist es bei längeren Strecken wichtig, wenn man sich vorher genau anguckt, ob zum Beispiel am Ende nochmal ein schwieriger Anstieg kommt. Dann muss man eventuell noch eine zusätzliche Pause vor oder hinter der letzten Anstrengung einrechnen. Und der letzte Punkt, den man unbedingt beachten sollte, ist natürlich das Wetter – ein Blick in den tagesaktuellen Wetterbericht ist immer ratsam!

Für den Einstieg empfehlen wir Wege von 3 bis 9 km Länge und maximal 100 - 200 Höhenmetern!

Start und Ziel

Alles, was über 2 bis 3 Stunden für An- und Abreise hinausgeht, spricht für eine Übernachtung vor Ort und ist für uns keine Tagestour (Tagestour für uns = Rund um Bad Godesberg) mehr. Wir machen am liebsten Rundwanderwege, an denen es am Start/Ziel meistens Wanderparkplätze gibt. Hierbei lohnt es sich immer, das Höhenprofil anzuschauen sowie nach Empfehlungen zu suchen und erst dann zu entscheiden, ob man diesen Weg gegen oder mit dem Uhrzeigersinn geht. Die meisten Wanderwege haben ihre Wanderzeichen jeweils in beide Richtungen angebracht. Ein weiterer Vorteil von Rundwegen ist, dass man diese einfach an jeder beliebigen Stelle beginnen/beenden kann.

Streckenwanderwege führen oft von Bahnhof zu Bahnhof oder Bushaltestelle zu Bushaltestelle. Manche Wanderwege bieten sogar einen extra Shuttleservice, mit dem man an den Ausgangspunkt zurückgebracht wird. Aber Achtung: Gerade in ländlicheren Gegenden fahren öffentliche Verkehrsmittel oft nur 1 Mal die Stunde und/oder nur zu bestimmten Tageszeiten – das sollte man also genau planen und zwischendurch auf die Pausenzeiten achten, um nicht am Ende eine lange Zwangspause einzulegen.

Ist man auf Öffis angewiesen, vorher eine Taxi-Rufnummer aus der Region heraussuchen.

Ausrüstung und Bekleidung

Was man zum Wandern mitnimmt, entscheidet sich natürlich durch die Art der Wanderstrecke, durch die Länge der Wanderung und durch die Witterung des Wandertages. Anfänger brauchen auf kürzeren und leichten Wegen erst einmal nicht viel. Beim Wandern ist alles etwas robuster. Der Schuh ist idealerweise halbhoch und auf jeden Fall rutschfest – Nässe und Dreck sollte er problemlos vertragen. Bekleidung sollte zur optimalen Beweglichkeit locker sitzen und atmungsaktiv sein. Da zwischen warm und kalt oft nur ein Waldweg, ein Auf-/Abstieg oder ein Schauer liegen, bietet sich ein Zwiebel-Look aus mehreren Lagen an. Für Regen hat man idealerweise eine leichte Regenjacke dabei, die auch gut gegen Wind schützt.

Den richtigen Rucksack sollte man wie die richtigen Schuhe vorher im Laden ausprobieren und sich vom Fachpersonal beraten lassen. Hinein gehört ein kleines Erste-Hilfe-Set, ausreichend Wasser, die Regenjacke sowie alle anderen nicht getragenen Zwiebel-Look-Klamotten und etwas zur Stärkung – hier eignen sich zum Beispiel Müsliriegel, Obst, Kekse, Nüsse oder ein Butterbrot. Bei uns ist es so, dass „sie“ während einer Wanderung 3 Mal mehr isst und trinkt als „er“. Jetzt packt man je nach Jahreszeit noch Zecken- und/oder Mückenspray und Sonnenschutz sowie eine Kopfbedeckung ein und wandert los. Falls man mit einem GPS-Gerät unterwegs ist, sollten auch Ersatzbatterien nicht fehlen, sofern man nicht sicher ist, dass die eingelegten Batterien die geplante Tour „überleben“.

Lieber anfangs etwas zu viel mitnehmen als zu wenig! Das Wichtigste = Ausreichend Wasser!

Der Rucksack ist gepackt, die Schuhe sitzen und es geht los. An offiziellen Wanderwegen findet man an den Touren- und Etappenstartpunkten eigentlich immer Informationstafeln mit der kartografischen Darstellung des Geländes, des Wegverlaufes, der vorgeschlagenen Laufrichtung, den Höhepunkten und manchmal sogar den Einkehrmöglichkeiten. Auch auf welches Wanderzeichen man achten muss, wird hier meist angegeben. Früher musste das und vielleicht noch eine gekaufte Wanderkarte reichen. Heute kann man vorher schon im Internet schauen, was man alles über die Wanderroute findet.

GPS Gerät im Wanderratgeber

Wir laufen eigentlich ausschließlich Wege, von denen wir einen GPS-Track finden – wir haben ein GPS-Handgerät von Garmin. Die diversen Outdoorroutenplaner-, Navigations- und Tourenverzeichnis-Seiten und -Apps bieten die Navigation aber auch mittlerweile auf dem Smartphone an (Achtung: Das ist meist sehr Akku-fressend!). Manchmal kommt es zu Abschnittssperrungen und Umleitungen wegen Windbruch, Forstarbeiten, Erdrutschen und ähnlichen Ereignissen – mit GPS findet man aber immer schnell einen Weg drumherum. Es empfiehlt sich zur Sicherheit aber, immer noch eine gute alte Wanderkarte einzustecken.

Bitte bleibt auf den Wegen! Querfeldein schadet der Natur und ist an den meisten Stellen sogar verboten!

Wanderratgeber und Freundlichkeit

Damit eure Wanderungen zu schönen Erlebnissen werden, gilt es, einige wenige Tipps zu beachten. Rastet, wenn ihr müde seid und nach steilen Anstiegen – oben angekommen wird man meist sowieso mit einem schönen Ausblick belohnt. Reduziert das Tempo, wenn ihr euch beim Wandern nicht mehr locker unterhalten könnt – außer natürlich bei Anstiegen, da darf man auch mal schnaufen. Ins Schwitzen zu kommen gehört zum Wandern übrigens einfach dazu, schließlich ist das Wandern ja eine körperliche Aktivität. Hunger kann man beim Wandern eine Zeitlang ignorieren, Durst solltet ihr aber nie ignorieren! Am besten trinkt man einfach regelmäßig, sodass Durst gar nicht erst aufkommt.

An heißen Tagen startet man am besten ganz früh und sucht sich Strecken in Wassernähe und durch Wälder. Für den Wandereinstieg sucht man sich möglichst einen schönen Wandertag aus. Ob euch das Wandern auch bei Wind, Regen oder Kälte Spaß machen kann, muss jeder für sich selbst austesten. Zum Schluss noch eine richtig schöne Sache, die ihr selber schnell bemerken werdet: Beim Wandern grüßt man sich. Ein fröhliches „Hallo“, ein Lächeln und schon wähnt man sich unter Seinesgleichen!

Die BONNCHEN wünschen euch viel Spaß auf euren ersten Wanderungen!

BONNCHEN′s neuste Blogartikel

Schaut auch in unseren anderen Kategorien:


> Und übrigens:

local_florist

#WalkInTrashOut

Bitte hinterlasst jeden Ort genauso wie ihr ihn vorgefunden habt = Müllfrei! Das gilt nicht nur für jegliche Verpackungen, sondern auch für Bioabfälle, Taschentücher und Zigarettenkippen! Achtet auf unsere Natur, wir haben nur die Eine!

thumb_up

#CO₂Kompensation

Wer seinen CO2-Fußabdruck berechnen möchte, dem empfehlen wir den Rechner der Stiftung Wilderness International. Wir kompensieren unseren CO2-Fußabdruck indem wir dort Regenwald kaufen!

photo_camera

#DirectlyFromCamera #NoFilter #NoPhotoshop

Hier werden keine Fotos bearbeitet oder Motive anders dargestellt als diese in Wirklichkeit aussehen. Alles auf unseren Fotos ist unbearbeitet* und ohne das Filter etwas verfälschen!
*lediglich Personen und personenbezogene Daten werden zum Schutz der Privatsphäre unkenntlich gemacht

Published inAlle BlogartikelDrumherum