Wir sind den geologischen Lehrpfad der Stadt Bonn (im Stadtbezirk Bad Godesberg) mit 20 spannenden Stationstafeln schon mehrfach gegangen. Als Geologischer Lehrpfad bietet dieser Rundwanderweg einen Einblick in die Entstehungsgeschichte der Region und beschreibt deren Böden, Gesteine und die Natur. Die Tour führt unter anderem entlang des Venner Kirchwegs und des Klufterbachs und bietet eine tolle Aussicht vom Godesburg-Plateau. Wenn man an Standort 1 startet, ist dies an der Einmündung Hochkreuzallee / Pfarrer-Merck-Straße. Da es sich hier um einen Rundwanderweg handelt, kann man natürlich an jedem anderem Punkt in die Wanderung einsteigen.
Wir starten an Standort 14: „Aufstieg zur Godesburg“.
- Informationen zu „Geologischer Lehrpfad und Wanderpfad“ von der Stadt Bonn:
Distanz: 9 km
Belag: Asphalt, Schotter, Unbefestigter Weg, bei/nach Regen Matsch
Geologischer Lehrpfad Bad Godesberg – Übersicht und Wegpunkte:
- Geologischer Lehrpfad Bad Godesberg – Übersicht und Wegpunkte:
- Standort 14: Aufstieg zur Godesburg
- Standort 15: Bergfried der Godesburg
- Standort 16: Westlich des Burgfriedhofs
- Standort 17: Promenadenweg
- Standort 18: Pionierweg I
- Standort 19: Pionierweg II und Standort 20: Pionierweg III
- Standort 1: Hochkreuzallee
- Standort 2: Unteres Klufterbachtal und Standort 3: Mittleres Klufterbachtal
- Standort 4: Rheinhöhenweg
- Standort 5: Bombentrichter
- Standort 6: Venne und Standort 7: Venner Ringwall
- Standort 8: Venner Kirchweg und Standort 9: Venner Kirchweg
- Standort 10: Gut Marienforst
- Standort 11: Marienforster Promenade
- Standort 12: Marienforster Kirche
- Standort 13: Draitschbrunnen
- Fazit: Geologischer Lehr- und Wanderpfad Bad Godesberg
Standort 14: Aufstieg zur Godesburg
Der wohl anstrengendste Teil des Rundwanderwegs ist der Aufstieg auf den Burgberg (Godesberg) zur Godesburg. Das es sich hier um einen in vorgeschichtlicher Zeit erloschenen Vulkan handelt, ist heute kaum noch ersichtlich. Am Osthang des „Godesberger Vulkans“ existierten früher Steinbrüche, in denen auch ein Teil des Baumaterials für die Godesburg gewonnen wurde. Ein Teil des Weges schlängelt sich serpentienenartig den Berg hinauf und hat an steileren Stellen Treppenstufen hat. Der Ausblick über Bad Godesberg und in Richtung Siebengebirge wird hier Höhenmeter für Höhenmeter weiter und schöner.
Standort 15: Bergfried der Godesburg
Oben angekommen erfährst du auf Tafel 15 etwas über die Entstehung des Rheintales – ein Grabenbruch. Vermutlich wurde die Godesburg ursprünglich von den Franken als Fliehburg erbaut. Über die Jahrhunderte wurde die Burg verändert und erweitert. 1583 wurde sie durch einen Angriff zerstört. Der Bergfried der heutigen Ruine befindet sich auf 122 Metern über NN. Von hier hast du einen einzigartigen Blick über das Rheintal.
- Seit einigen Jahren befindet sich in den Räumlichkeiten das Restaurant Godesburg. Da hier oft geschlossene Gesellschaften sind, kann man sich leider nicht darauf verlassen, das hier geöffnet ist.
Standort 16: Westlich des Burgfriedhofs
Auf dem Weg zum nächsten Standort sollte man definitiv den Burgfriedhof ansehen. Der Friedhof ist ein kommunaler Friedhof und steht unter Denkmalschutz. Hier findet man viele reich gestaltete Grabstätten. Er wurde 1804/1805 auf dem Gelände der ehemaligen Vorburg der Godesburg in Nachbarschaft zu einem bereits seit dem frühen 18. Jahrhundert bestehenden jüdischen Friedhof angelegt.
Geht man hinter dem Burgfriedhof weiter betritt man einen Prallhang des eiszeitlichen Rheines und befindet sich dann auf dem Promenadenweg. Dadurch das die Hangneigung hier nicht so stark ausgeprägt ist, erhielt sich über den devonischen Gesteinen eine Decke aus eiszeitlichen Fließerden.
Standort 17: Promenadenweg
Zwischen der Aennchenstraße und dem Pionierweg liegt der Promenadenweg. Dieser ist auf einem Erosionsrest der Mittelterrasse angelegt, die beiderseits des Rheines in Erscheinung tritt und schmiegt sich gleichzeitig an den steilen Hang zum Kottenforstplateau. Hier wird der Geologische Lehrpfad nun auch langsam waldiger.
Standort 18: Pionierweg I
Leider steht von Tafel 18 nur noch der Pfosten, das Schild selber fehlt (Stand: Februar 2021). Unterhalb vom Hang am Pionierweg kann man die Gumme, einem Relikt des eiszeitlichen Rheinlaufes, erahnen.
Standort 19: Pionierweg II und Standort 20: Pionierweg III
✚ Tafel 19 Großansicht und ✚ Tafel 20 Großansicht
Der gesamte Pionierweg führt übrigens von Bad Godesberg aus durch den Stadtwald und zieht sich als Schotterpiste wie Kaugummi. Am Teilstück des Geopfades gibt es jedoch noch allerhand spannende Gesteinsformationen zu entdecken. Nun trifft man auf den Fernwanderweg E8 und findet zwei alte Wegsteine die die Richtung zur Arndtruhe, zum Rheinhöhenweg, nach Friesdorf und in die Waldau weisen.
Da wir den Rundwanderweg mittendrin an Standort 14 angefangen haben, geht es jetzt erst mal bergab an 3 und 2 vorbei zu Tafel 1, um anschließend den gleichen Weg wieder hinauf zu steigen.
Achtung: Der Weg ist hier recht steil und dadurch etwas anstrengender. Außerdem soll es hier bei Regen sehr rutschig sein.
- Unten angekommen findet man eine Tür zu einem ehemaligen Eiskeller, hinter der geschützte Fledermäuse überwintern. Die Stadt Bonn setzt sich für diese bedrohten Tiere ein. Mehr Infos dazu hier: UNEP/EUROBATS
Standort 1: Hochkreuzallee
Nun steht man unten im Klufterbachtal und dem eigentlichen Startpunkt vom „Geologischer Lehrpfad und Wanderpfad Bonn Bad Godesberg“.
Hier lässt sich sehr anschaulich ein Schnitt durch die verschiedenen geologischen Schichten der Landschaft beobachten. Die dunkle, feuchte und von starker Erosion geprägte Klamm bietet vielen Pflanzenarten nur schlechte Lebensbedingungen, dafür fühlen sich hier viele Moosarten und Feuersalamander wohl.
Standort 2: Unteres Klufterbachtal und Standort 3: Mittleres Klufterbachtal
✚ Tafel 2 Großansicht und ✚ Tafel 3 Großansicht
Standort 4: Rheinhöhenweg
Der Standort liegt an der Unterkante der sogenannten jüngeren Hauptterrasse, einer bedeutenden hochgelegenen Verebnung beiderseits des Rheines. Diese Hauptterrasse des Kottenforstes wird aus bis zu 10 m mächtigen Sand- und Kiesablagerungen aufgebaut. Hier kreuzt man ein Stück den „Rheinhöhenweg“.
- Der Rheinhöhenweg mit einer Gesamtlänge von 530 Kilometer führt an beiden Rheinseiten entlang von Bonn über den Mittelrhein zum Oberrhein.
Standort 5: Bombentrichter
Im letzten Krieg hinterließ die Detonation einer Fliegerbombe eine trichterförmige Vertiefung in der hier typischen Bodenart, dem sogenannten Kottenforstlehm.
Der Bombentrichter ist direkt neben Tafel 5 und meist mit Wasser gefüllt. Dadurch sieht dieser aus, wie ein kreisrunder, kleiner Teich.
Standort 6: Venne und Standort 7: Venner Ringwall
✚ Tafel 6 Großansicht und ✚ Tafel 7 Großansicht
Der Venner Ringwall ist ein archäologisches Denkmal im Kottenforst. Der Ringwall ist an der Südseite des Vennegrabens angelegt worden. Hier schaut man in den bis zu 7 m breiten Graben.
Standort 8: Venner Kirchweg und Standort 9: Venner Kirchweg
✚ Tafel 8 Großansicht und ✚ Tafel 9 Großansicht
Im Venner Bachtal lässt sich in der Nähe zur Waldgrenze ein Wechsel der Bodennutzung beobachten. Den forstwirtschaftlich genutzten Flächen des Kottenforstes schließen sich talwärts die Grünlandflächen der Landwirtschaft an. Diese unterschiedlichen Nutzungsarten sind unter anderem auf die veränderte geologische Situation zurückzuführen. Hier sind leider sehr viele Bäume dem Borkenkäfer zum Opfer gefallen und gefällt worden. Der den Venner Kirchweg kreuzende Bach entspringt einem großen Quellsumpf am Nordhang des Venner Bachtales. Die besondere geologische Situation am Rande der Kottenforsthochfläche bedingt hier den flächenhaften Austritt von Grundwasser.
Standort 10: Gut Marienforst
Das Rittergut Marienforst ist ein historisches Hofensemble, das noch heute landwirtschaftlich genutzt wird. Der an der von Bonn nach Wachtberg führenden Marienforster Straße 50 (Landesstraße 158) gelegene Hof ist heute ein Milchviehbetrieb. Die Anlage, zwischen Godesberger Bach und Kottenforst gelegen, steht unter Denkmalschutz.
- Hier bekommt man unbehandelte, naturbelassene Weidemilch am Milchautomat, zur Jagdsaison gibt es Wildfleisch und immer im Sortiment sind selbstgemachter Käse und Rindfleisch von glücklichen, freilaufenden Tieren: Gut Marienforst
Standort 11: Marienforster Promenade
Entlang des sich schlängelnden Mühlbachs ist hier ein wirklich schöner Weg angelegt, der aber laut einiger Berichte wohl nicht immer so gut gepflegt wird und sich bei Regen gern mal in eine Sumpflandschaft verwandelt. Hier findet man die Godesberger Minigolfanlage.
- Hier werden wir nach Corona sicherlich mal den Minigolf-Platz testen.
Standort 12: Marienforster Kirche
2017 ist die evangelische Marienforster Kirche an die Russisch-Orthodoxe Gemeinde Bonn verkauft worden.
Standort 13: Draitschbrunnen
Hier wird mineralisiertes Grundwasser im Draitschbrunnen aus 60 m Tiefe gefördert. Es wird vermutet, dass schon die Römer die Draitschquelle zu schätzen wussten. Kurfürst Max-Franz (1784-1801) veranlasste schließlich hier eine Kuranlage zu errichten. Im Jahre 1926 wurde die Godesberger Mineralquelle als gemeinnützig anerkannt und aus Godesberg wurde Bad-Godesberg.
- Am Trinkpavillon kann man auch heute noch das leckere und stark mineralische Wasser kosten. Das Wasser im Pavillon wird für 30 Cent pro Liter abgegeben. Öffnungszeiten: April bis Oktober
Fazit: Geologischer Lehr- und Wanderpfad Bad Godesberg
Beim schreiben des Blogarikels sind uns doch sehr viele „Lücken“ des Rundwanderweges aufgefallen, so das wir den Weg nochmal gegangen sind. Der Rundwanderweg ist insgesamt nicht lang, aber als Geologischer Lehrpfad sehr informativ. Die Tafel 18 fehlt leider seit mindestens einem Jahr (Stand Februar 2021) 🙂
☙▶ Wir mögen diesen Wanderweg, besonders weil er direkt bei uns in der Nähe ist und wir dafür nicht fahren müssen. Wir geben 7 Sterne ★★★★★★★
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☙> Und übrigens:
#WalkInTrashOut
Bitte hinterlasst jeden Ort genauso wie ihr ihn vorgefunden habt = Müllfrei! Das gilt nicht nur für jegliche Verpackungen, sondern auch für Bioabfälle, Taschentücher und Zigarettenkippen! Achtet auf unsere Natur, wir haben nur die Eine!
#CO₂Kompensation
Wer seinen CO2-Fußabdruck berechnen möchte, dem empfehlen wir den Rechner der Stiftung Wilderness International. Wir kompensieren unseren CO2-Fußabdruck indem wir dort Regenwald kaufen!
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