Die Barbarathermen Trier sind ein Stück römischer Geschichte und eine Ausgrabung von beeindruckender Größe. Als größte römische Thermenanlage nördlich der Alpen zeugen sie vom Glanz und Luxus römischen Lebens vor mehr als 1800 Jahren. Seit 1986 gehören die Barbarathermen zum UNESCO-Weltkulturerbe „Römische Baudenkmäler, Dom und Liebfrauenkirche in Trier“ und ziehen jährlich zahlreiche Besucher aus aller Welt an. Nur ein Drittel des ursprünglichen Badetempels ist auf dem Gelände ausgegraben.
Geschichte der Barbarathermen
Die Baugeschichte der Barbarathermen Trier reicht bis in die zweite Hälfte des 2. Jahrhunderts n. Chr. zurück. Damals platzten die Thermen am Viehmarkt wegen der stetig wachsenden Stadtbevölkerung aus allen Nähten und so entstand die imposante Anlage der Barbarathermen mit einer Grundfläche von 172 × 240 m. Mit ihren Ausmaßen überdeckten die Barbarathermen ganze Wohnblöcke und eine Straße. Man kann sich nur vorstellen, was für ein gewaltiges Unterfangen das gewesen sein muss. Nur die Trajansthermen in Rom waren damals noch größer.
Überreste dienten als Steinbruch
Die Barbarathermen trotzten den Germaneneinfällen des 3. Jahrhunderts und wurden bis zum Ende des 4. genutzt. Die Zerstörungen, die Trier zu Beginn des 5. Jahrhunderts heimsuchten, bedeuteten jedoch das Ende dieser prachtvollen Badeanlage. In den folgenden Jahrhunderten wurde das Gelände unterschiedlich genutzt. Es diente als Steinbruch und beherbergte sogar eine frühchristliche Kirche. Mittelalterliche Bauten zeugen von Wehranlagen, die im Laufe der Zeit auf den Überresten der Thermen errichtet wurden. Leider war der rücksichtslose Umgang mit dem antiken Erbe damals keine Seltenheit. Die Überreste der Thermen wurden als Steinlieferant für den Bau des Jesuitenkollegs verwendet und später im Eroberungskrieg Ludwigs XIV. gesprengt.
Per Steg über die Ausgrabungen schreiten
Heute erstrahlen die Barbarathermen Trier in neuem Glanz. Nach umfangreichen Restaurierungsarbeiten öffneten sie 2015 ihre Pforten für Besucher. Ein eigens angelegter Steg ermöglicht es, die Anlage zu erkunden und in die Vergangenheit einzutauchen. Ausgangspunkt für diese eindrucksvolle Reise auf der Friedrich-Wilhelm-Straße. Die Barbarathermen sind während der Öffnungszeiten frei zugänglich und bieten mit Informationstafeln entlang des Steges spannende Einblicke in die Geschichte.
Beeindruckende römische Badewelt
Bei der Besichtigung der Anlage wird deutlich, wie beeindruckend die römische Architektur war. Die beiden Badetrakte waren spiegelsymmetrisch links und rechts einer Mittelachse angeordnet. Ein großer Hof, die Palaestra, empfing die Besucher bereits am Eingang. Hier grenzte ein Portikus das Areal ab. Zahlreiche Nischen und Kaltwasserbecken schmückten die Nordseite der Fassade, während das zentrale Laubbad, das Tepidarium, durch seinen kreuzförmigen Grundriss beeindruckte. Das Warmbad, das Caldarium, ragte mit seinen Abmessungen von 20 × 30 m weit aus der Südfassade des Gebäudes heraus. Hier befanden sich prunkvolle Nischen, Becken und Kesselräume. Aus der Südfassade ragten zwei mächtige, apsidenförmige Großbadewannen hervor, die über Wandelhallen zugänglich waren.
Fazit zu „Barbarathermen Trier ~ Reise in die Vergangenheit“
Zahlreiche Schautafeln lassen den einstigen Luxus der Trierer Barbarathermen erahnen. Die Anlage bietet einen Einblick in die Lebensweise und Architektur des römischen Reiches. Erkundet die Ruinen, spürt die Präsenz vergangener Zeiten und lasst eure Fantasie die opulenten Räume zum Leben erwecken. Die Barbarathermen sind ein beeindruckendes Zeugnis einer längst vergangenen Epoche und ein Muss bei jedem Trierer Stadtbesuch. Die Besichtigung über den Steg ist wirklich toll und zudem kostenlos (aber Achtung: Öffnungszeiten gibt es trotzdem).
☙▶ Wir vergeben für die Barbarathermen Trier 10 von 10 Sterne ★★★★★★★★★★
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